
Das Finale des Clubjahres 2012/13 bestritt Frank Dopheide von der "Deutschen Markenarbeit" mit dem Vortrag, "Was wir von Meister Proper lernen können". Die Botschaft auf den Punkt gebracht lautet: Manager können als Marken wirken, die Mechanik ist dieselbe. Der Referent machte mit einigen bekannten Beispielen klar, warum und wie Marken über den Produktnutzen hinaus wirken. Von Starbucks Kaffee bis hin zum teuren Schreibgerät von Mont Blanc. Hier wird niemand widersprechen. Tatsächlich gibt es auch charismatische Unternehmensführer, die ihre Marke so verkörpern, dass sie selbst zur Marke werden. Wie das? Glauben wir dem Meister Proper wirklich, er sei der Größte? Und wie sieht es, zum Beispiel, mit Angela Merkel aus? Gemäß aktueller Umfrage eher schlecht, denn das Schlusslicht der vertrauensvollsten Berufe bilden, übrigens nach den Managern (!), die Politiker. Platz 1 gehört der Feuerwehr. Die packen eben wirklich an, wenn´s brennt!

Die Parallelen zwischen Marke und Person sind jedoch auffällig. Schauen wir uns einmal die beiden Wege an. Über Qualität und Bekanntheit geht es für die Marke zu Akzeptanz und Vertrauen, um schließlich bei der Identifikation ihren Höhepunkt zu erreichen. Zitat: "Man kauft nicht mehr eine Marke, man schließt sich einer Marke an ..."

Und der Manager/die Managerin? Er/sie wird über das Sprachrohr zur Instanz und dann zur Gallionsfigur, womöglich sogar zur Ikone. Steve Jobbs läßt grüßen, aber auch Albert Einstein, Uli Hoeness oder Ernst Prost, womit Dopheide unwissentlich (?) drei Ulmer in den Focus gerückt hatte. Aber das kann passieren, wenn man in der Innovationsregion Ulm referiert und eine Ikone ist ja nicht automatisch ein Heiliger.:-) Vertrauen läßt sich dabei nicht einfach nur über mails aufbauen, da braucht es schon mehr: Persönlichkeit, Kontinuität und eine Mission. Dabei habe Akzeptanz nichts mit Symphatie zu tun, meint der ehemalige Grey-Deutschland Chef, der als Texter angefangen hat und ganz früher mal Sportlehrer war ...

Klar wurde an diesem Abend. Mit Frank Dopheide als Sparringspartner macht das Nachdenken über Marken und Marketing richtig Spass. Keine schlechte Voraussetzung für die eigene gute Marketing-Arbeit der zahlreichen Anwesenden und ein würdiger Abschluss für das Clubjahr allemal.
