​Desertec - faszinierendes Jahrhundertprojekt!

​Ein hochkarätiger Referent war zu Gast beim Marketing Club Ulm/Neu-Ulm im Ulmer Maritim-Hotel. Mit Max Schön kam der Präsident der deutschen Gesellschaft des "Club of Rome" und erläuterte das Project Desertec.

​Was anfangs als Fata Morgana verspottet wurde, lässt nun die Menschheit staunen: ein 50 Fußballplatz großes Solarkraftwerk wie im spanischen Aleria, das mit thermischem Speicher den Strom jederzeit abrufbar macht, ist ein Baustein der Energiezukunft "Desertec", erklärt Max Schön, "... ist dabei sprichwörtlich die Verbindung zwischen der Wüste und den Technologiestaaten. Der Name sagt es: Desert und Tech..." Es gehe nicht nur um Photovoltaikanlagen, sondern schon um die nächste Fata Morgana, denn auch im Jahr 2050 wollen dann zehn bis elf Milliarden Menschen ebenfalls die Möglichkeit haben, gut auf unserem Planeten zusammenleben zu können. "Wenn wir so weitermachen, brauchen wir aber in 2050 die Erde dreimal, so übernutzt wird sie dann sein", sagt Max Schön. Nun entwickeln Menschen, die einen Plan haben, einen für uns alle.

​So ähnlich hatte der Club of Rome damals auch begonnen. Er wurde 1968 von dem FIAT-Manager Aurelio Peccei und dem OECD-Generaldirektor Alexander King in Rom ins Leben gerufen, mit dem Ziel, sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit einzusetzen. Die Vereinigung von Persönlichkeiten aus Wissenschaft - in Ulm ist Prof. Franz Josef Radermacher von der Universität Ulm erlauchtes Club-Mitglied - Kultur, Wirtschaft und Politik und aus allen Regionen unserer Erde wurde zur Weltinstitution, vor allem mit Dennis Meadows Buch von 1972 "Die Grenzen des Wachstums".  

Desertec ist nun quasi der Club of Rome 2Punkt0. Der permanent "erhobene Zeigefinger" ist zur Foundation Desertec weiterentwickelt worden. Über die hauseigene Industrie-Initiative Dii GmbH gibt es in der Stiftung einen Motor, der Projekte auch richtig umsetzen kann - nicht nur beraten. Die Dii knüpft dabei die Bande zwischen Unternehmen, Investoren bis hin zu ganzen Staaten. "Denn ohne Energie gibt es kein Wasser, ohne Wasser wandern die Völker zum Wasser, dadurch kommt es zum Streit mit den dort Sesshaften, und letztendlich kommt es zu Kriegen", skizziert Max Schön die Lage. Der Mittlere Osten und Nordafrika seien dabei die Hotspots. Und eben dort könnten die Kraftwerke entstehen. Der tiefe Fall vieler nordafrikanischer Machthaber spielt der Geschichte in die Karten - und den dortigen Ländern. "Die Energie wird in den Erzeugerländern selbst verbraucht, ist nötig für deren Wachstum", sagt Schön. Nur etwa 20 Prozent des erzeugten Stroms soll nach Europa kommen. "Mit Gleichstromleitungen ist das übrigens möglich, an der Ostsee oder in Norwegen funktionieren diese Stromnetz jetzt schon", erklärt Max Schön.  

​Unterm Strich kann das Projekt also auch ein Geschäft werden, kann den Wohlstand der Industriestaaten erhalten helfen. Der 50-jährige Max Schön weiß, wovon er auch hierbei spricht. Nach dem frühen Tod des Vaters hat er den elterlichen Betrieb 26 Jahre lang prosperieren lassen. Jetzt fiebern die fünf Kinder seiner Patchworkfamilie mit, wie Desertec durchstartet. Vor drei Jahren wurde das Projekt erst begonnen. Ein rotes Quadrat als graphisches Symbol für den Markenkern ist umgeben von vielen weiteren und symbolisiert damit, dass lediglich eine kleine Fläche auf der Welt nötig ist, um genug Energie für die Weltbevölkerung zu erzeugen - rund 350 Quadratkilometer. Und: In sechs Stunden empfangen die Wüsten der Erde mehr Energie als die gesamte Menschheit in einem Jahr verbraucht. Ganz große Unternehmen, und die international gestreut, machen sich den Imagetransfer zunutze und engagieren sich in der Desertec-Stiftung. Diese hat übrigens auch ein großes internationales Schulprojekt ins Leben gerufen. Eine Kampagne für Desertec ist vorbereitet, "es fehlt nur noch das Geld, sie zu spielen", sagt Max Schön. Noch wollen zu wenige an die Energierevolution glauben. So kündigt Max Schön für Ende des Monats den nächsten Paukenschlag an: eine große Kooperation mit einem Land. Für manche wird es wohl die nächste Fata Morgana sein.

Desertec - faszinierendes Jahrhundertprojekt!
Oben: Präsident Bernd Radtke dankte Max Schön für einen außergewöhnlichen Vortrag. Gruppenbild mit Referent und Sponsoren: v. l. n. r. Bernd Radtke Clubpräsident, Kathrin Wenzler GF der Marvecs GmbH, Max Schön, Michael Aigner GF von Aton-Solar, Armin Weidt Geschäftsführender Clubvorstand

​Bernd Radtke, Präsident des Marketing-Clubs Ulm/Neu-Ulm und einer der Geschäftsführer der IHK Ulm, unter anderem mit dem Schwerpunkt Innovation und Umwelt: "Umweltschutz und regenerative Energiegewinnung sind die zwei Hauptthemen der Zukunft. Wir schätzen deshalb sehr das Engagement von Herrn Schön und die Arbeit des Club of Rome."

Michael Aigner, Gründer und Geschäftsführer von Aton-Solar, Sponsor des Abends: "Wir waren sofort bereit, den Abend mit Max Schön zu unterstützen, denn Projekte zur klimafreundlichen Energieerzeugung sind genau unser Metier. Wir beliefern den Fachhandel, mit bester Qualität und termingerecht - das Potential an Photovoltaik-Anlagen und Kraftwerken ist noch immens." 

Weitere Infos 

www.desertec.org und www.mc-ulm.de