​Donau 3 FM Hits und mehr ... ein Besuch im Studio.

​Seit (erst) 10 Jahren gibt es den Radio-Sender „Donau 3 FM“ und doch ist er als feste Größe und als Marke aus der regionalen Medienlandschaft kaum mehr wegzudenken ist, so führte Armin Weidt, Geschäftsführender Vorstand des MC Ulm/Neu-Ulm in den Marketing-vor-Ort Abend ein. Nach dem jüngst erfolgten Umbau bot der gegenüber dem Congress-Centrum logierende Ulm/Neu-Ulmer Sender erstmals ausreichend Platz, um rund 30 Besucher in seinen Räumen unterzubringen, ohne den Sendebetrieb zu beeinträchtigen.

​Die Einführung war Sache des Geschäftsführers Carlheinz Gern. So kompakt sein Statement war, so spannend und lebendig schilderte er wie es überhaupt zu diesem Sener gekommen war. In Kürze: Die Landesmedienanstalten waren der Meinung, dass es neben den öffentlich-rechtlichen und einem großen Privatsender durchaus Platz für einen länderübergreifenden „kleineren“ Sender geben könne. Das liess sich der gestandene Ulmer Radiomann Carlheinz Gern, (bekannt auch als Impressario vieler Rock- und Pop-Konzerte), seinerzeit gerade bei Radio Arabella in München tätig, nicht zweimal sagen.

Donau 3 FM Hits und mehr ... ein Besuch im Studio.
Carlheinz Gern blickte auf die Entstehung des Senders zurück, das Publikum lauschte gebannt und amüsiert. Auch Worte können bestens unterhalten :-)

​Gern war der Mann der ersten Stunde bei "Donau 3 FM". Das Konzept des neuen Senders lautete von Anfang an: Wir spielen die Hits der 70er bis 90er Jahre für die Zielgruppe der 30 bis 50 Jährigen für die Region zwischen Biberach und Günzburg. Immerhin 24 Festangestellte und mehrere Freie Mitarbeiter sorgen heute für ein 24 Stunden Programm, das durch Nachrichten (international und lokal), Wetter und Verkehrs-Informationen (Blitzer inclusive…) abgerundet wird. Natürlich gibt es Werbeblöcke, diese finanzieren den Sender, daneben gibt es aber auch erfolgreiche journalistische Sendungen wie z. B. „Sabrina trifft….“, eine erfolgreiche Radio-Talkshow. Davon zeugen auch vier Landesmedienpreise, die alle privaten Radio- und TV-Stationen jährlich zu Niveau-vollen Programmen motivieren sollen. Interessant ist die Marketing-Strategie von "Donau 3 FM", über Live-Events (Shows, Partys, Konzerte…) den Sender mit bekannten Künstlernamen “aufzuladen“.

​Die Programm-Chefin Jule Schutz räumte dann mit den romantischen Vorstellungen manches Radiohörers auf, dass das Programm nach Lust und Laune zusammengestellt wird. Heute wird über Marktforschung ermittelt, welche Musikstücke konsensfähig sind. Die richtige Kombination derselben soll dafür sorgen, dass dem Hörer kein Anlass geboten wird, aus dem Programm auszusteigen. Diese Kunst heisst Musik-Dramaturgie und erfunden haben es vermutlich schon die alten Griechen. Während George Harrison, wie „live“ zu erfahren war, gerade noch geht, bleiben die Beatles aussen vor, sonst würden die Stones Fans randalieren oder noch schlimmer, abschalten. Die Glaubenskriege der 60er wirken also bis heute nach. „Jimi Hendrix“, „Traffic“ oder auch „The Band“ – reif für den musikalischen Giftschrank. (Dafür müsste man SWR 0 gründen - oder Donau 5 FM. Wie wär´s mit einer Line Extension?) Das Potential wäre da. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Punk und Death Metal sind dann in 10 Jahren dran.

Donau 3 FM Hits und mehr ... ein Besuch im Studio.
Dieter Fiebelkorn vom Club enterte kurzzeitig den Moderatorenplatz = Senderegie und "schmuggelte" die Stones ins Programm: "Can´t get no satisfaction!" Als Zugabe wählte der Musik-Fachmann: "Let it be" von den Beatles. Daraufhin wurde er höflich des Studios verwiesen und zum SWR chauffiert. Sein Musikgeschmack hatte die Zielgruppe leider knapp verfehlt.

​In unseren Zeiten von „Social Media“ zählt die mediale Vernetzung: „Social Media“: APPs, Web, youtube, Livestream – jeder Distributionsweg wird genutzt, um den Höhrer „im Programm/auf Marke“ zu halten. Dabei gehe es aber auch um Vertrauen, das der Sender gegenüber seinen Hörern aufbauen müsse, meinte die smarte Programmchefin, die es aus dem hohen Norden nach Ulm gekommen ist. 40.000 Fans bei facebook sprechen eine deutliche Sprache. Allein die Website bietet eine Fülle an zusätzlichen Informationen, wobei sich das aktuelle Musikprogramm parallel relaxed verfolgen lässt. Stephan Huber, Marketingleiter beleuchtete das Marketing des Senders nochmals im Detail. Stars zum Anfassen sind das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Konzertveranstaltern. Der Sender könne das wirtschaftliche Risiko größerer Konzerte nicht tragen, segele aber effizient im Windschatten solcher Events. Dabei ist das Donau 3 FM Logo überall mit dabei, was auch die Sponsoren erfreut. Der Sender habe wirtschaftlichen Erfolg, ruhe sich darauf aber nicht aus. Diesen Eindruck hatte an diesem Abend niemand!

​Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, im Nachrichten-Studio sowie im On-Air-Studio ausgiebig Radio-Luft zu schnuppern. Die ausgefuchste Sendeablaufsteuerung eines modernen Radios beeindruckte und es wurde ausgiebig gefragt. So wie an diesem Abend hat man Radio zwar oft gehört, aber selten gesehen. Ob das Sehen jetzt auch das Hören verändert? Gut möglich wäre es. Eine interessante Veranstaltung, für die sich der Club wie üblich mit einem kulinarischen Präsent bei der Führungs-Crew bedankte. 

Donau 3 FM Hits und mehr ... ein Besuch im Studio.
v. l. Carlhein Gern, Geschäftsführer von "Donau 3 FM", Armin Weidt vom MC, Jule Schutz, Programmchefin und Stephan Huber, Marketingleiter "Donau 3 FM".
Donau 3 FM Hits und mehr ... ein Besuch im Studio.
Angeregte Gespräch vor und nach der Marketing-vor-Ort Veranstaltung. Das Catering war ein kulinarischer und kommunikativer Gewinn.

​PS: Der Autor darf sich jetzt bestimmt etwas wünschen: Santana: "Black magic woman" und "Oyo Como Va". Bitte hintereinander spielen am 01. 12. zwischen 20:00 und 21:00 Uhr. Vielen Dank und natürlich viele Grüße ans "Schallarchiv" :-)

Bericht und Bilder: Günter Merkle