​Mit dem Flyer von der Garage in die Arena ...

​Man nehme eine großformatige Druckmaschine, teile das Format in kleinste Einheiten und biete den Druckplatz online an. Je mehr gleichformatige Aufträge in ähnlicher Auflage zur selben Zeit nachgefragt werden, desto billiger kann gedruckt werden. Durch dieses „Sammeldruckverfahren“ kann der Preis um bis zu 90% gesenkt werden. Amelie Schneider, studierte Psychologin und Referentin des Abends brachte den Clubmitgliedern und Gästen diese Erfolgsstory näher. Weitere Basics gefällig? 330 Mio Umsatz, 1.900 Mitarbeiter in 15 Ländern, 1,5 Mio Kunden – hier outete sich der halbe Saal als Auftraggeber – 22.700 Sendungen an jedem Tag, und dabei ist der Online-Drucker aus Würzburg noch immer ein Familienunternehmen. Die Kunden sind zu 45% KMUs, zu 20% Kreative, 7% kommen aus öffentlichen Institutionen und rund 5% von Tourismus und Gastronomie.

​Flyeralarm ist ein junges, internationales Team, das für sich reklamiert, mutig zu sein und auch mal Fehler zu machen. Wer kann das heute noch oder schon zugeben? Aber längst geht es um mehr als nur „billige flyer“, es wird alles rund um den Firmenauftritt geboten. Also auch Großdruck, Werbeartikel und Bekleidung. Sogar Videos und „digital signage“ gehören zum Portfolio. Doch hier dürfte womöglich eine Komplexitätsgrenze erreicht sein? Und, man staune, es gibt wieder den guten alten gedruckten Katalog. Das Stöbern auf online-Seiten ist eben wohl doch nicht der Weisheit letzter Schluss.

​Zum Marketing gehören aber auch diverse Services, wie eine inhouse Agentur, die eigene IT, Länderexperten zur Beratung, ein Customer Service Center, eine eigene Akademie, oder eine eigene Store-Logistik. Der Vertrieb wird durch 30 key accounter unterstützt und es gibt eigene Reseller-Programme für Wiederverkäufer. Relativ neu sind die rund 20 Stores in Europa, wobei „print to go“ bisher in zwei Läden angeboten wird. 

Zuguterletzt sind auch die Druckmaschinenhersteller am Kontakt mit der Mega-Druckerei interessiert. In enger Abstimmung werden Neuheiten getestet oder sogar entwickelt. Mitbewerber kommen übrigens aus dem englisch-sprachigen Raum und nutzen den gelegentlichen Vorsprung in der IT. Aber auch der Preis ist in diesem Marktsegment nicht mehr alles. Es sind die Ideen, durch die flyeralarm groß geworden ist, die zählen. Und wer bei Fußball-Länderspielen der Deutschen Nationalmannschaft an der Bande wirbt, der ist ein „Big Player“ - selbst wenn er seine Brötchen mit „kleinen Flyern" verdient ...

​Ein mehr als anregender Abend, mit regem Frage/Antwortspiel und anschließenden Fachgesprächen. Den Dank an Amelie Schneider übernahm der Vorstand persönlich: Präsident Dr. Bernd Radtke und Armin Weidt, der Geschäftsführende Vorstand des MC Ulm/Neu-Ulm..