​Schneller als die Konkurrenz erlaubt -

​Jedenfalls nehmen die Zuhörer im gut besuchten Vortragssaal dieses Gefühl mit nach Hause aus einem kurzweiligen Vortrag von Produktivitätsexperte Martin Geiger. Der Buchautor und professionelle Vortragsredner, der sich selbst als „Effizientertainer“ vermarktet, versteht es glänzend, sein Herzensthema von der Geschwindigkeit als Wettbewerbsvorteil in allen Facetten darzustellen.

​Die Beschleunigung im Privatleben und auch im Business ist heute unser Schicksal. Immer mehr in immer kürzerer Zeit – und wenn am Ende die Bilanz gezogen würde, hätte jeder Einzelne im Laufe seines Lebens rund 27 Lebensjahre mit ‚Schlafen’ verbracht, 10,5 Jahre mit ‚Arbeiten’ und 8,5 Jahre mit dem ‚Unterwegs sein’. Abseits solcher Statistiken, so Geiger, hat natürlich jeder ein Stück weit die Chance (und vielleicht auch die Verantwortung), eigene Schwerpunkte zu setzen. Die „Fähigkeit zur Abgrenzung“ spielt eine Rolle, die Dinge anders machen als andere, der Infoüberflutung entgehen, auch mal „Nein“ sagen.

​Geiger empfiehlt seinen Zuhörern: Wenn das „Nein sagen“ zur Schaffung eigener Freiräume schwer fällt, sollten wir es doch mal mit diesen Worten probieren: „Im Moment muss ich leider nein sagen. Aber wenn sich etwas ändert, sage ich sofort Bescheid!“ Mehrfach wird er im Laufe seines Vortrages noch konkrete Anregungen geben. Nicht alle waren wirklich neu und einzigartig, aber alle waren klar und nachvollziehbar. Ein Strauß eigener Lebenserfahrungen, vom Referenten vorgetragen mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die Abgrenzung von Anderen (im Business eben vom Wettbewerb) gelingt idealerweise durch selbst geschaffene Freiräume, die Raum bieten für das gewisse „Extra“ an Service. Nachdem alles um uns herum immer schneller wird und die Erwartungen der Kunden in Bezug auf Servicegeschwindigkeit und Leistungsbereitschaft steigen, bedeutet schnell sein gleichzeitig auch gut sein. Und wer gut sein will, der muss schnell sein. Geigers These lautet: Langsame Unternehmen scheitern schneller.

​Ein Wow-Effekt beim Kunden lässt sich laut Geiger beispielsweise dadurch erzielen, dass wir ein Angebot für einen Termin ankündigen, der für den Kunden akzeptabel ist („reicht Ihnen das Angebot übermorgen?“) und ihn dann bereits einen Tag früher (also ‚morgen’) mit dem Angebot überraschen. Kleine Ursache, große Wirkung.

Im Laufe seines Vortrages, der das Thema „Wettbewerbsvorteil Geschwindigkeit“ als einen Teil seines eigenen unternehmerischen Wirkens und eine Stufe auf der „Thementreppe“ seines Redner-Themenspektrums herausstellt, steigert sich Martin Geiger von allgemeinen Betrachtungen zu konkreten und auch wertvollen Tipps für jeden Einzelnen. Seine Statements und Zitate inszeniert der erfahrene Redner perfekt und multimedial, bis zur Eigenwerbung für die eigene Homepage (www.martingeiger.com) oder die eigenen Bücher mit vielen Tipps für die persönliche (und unternehmerische) Effizienz. Sehr sympathisch – wenn man sein Buch kaufen möchte, dann doch bitte nicht im Netz, sondern in der Buchhandlung des eigenen Vertrauens. Buy local..! Ansonsten rät der Referent, eine positive Einstellung zur Geschwindigkeit zu entwickeln, das heutige Tempo zum eigenen Vorteil zu nutzen und sich gegenüber Zeitdieben abzugrenzen. Insgesamt wieder ein kurzweiliger Club-Abend, moderiert von einem echten "Effizientertainer."

Sven Ticks

PS: „…. Schatz, würdest du bitte die Spülmachine ausräumen?“ Meine Antwort: „Reicht´s nicht bis morgen Abend …?“ (Okay, das ging daneben. Muss ich noch üben …) Nächster Versuch: Meine Antwort: „Im Moment muss ich leider nein sagen. Aber wenn sich etwas ändert, sage ich sofort Bescheid!“ (...?...)