​… von und mit Petra Sammer

Das ist die Geschichte eines vorbildlichen Marketing-Abends! Aber warum soll über diesen ausgerechnet in Form einer Geschichte berichtet werden? Ganz einfach, gutes Marketing und ein guter Bericht wollen im Gedächtnis bleiben! Und schon sind wir am ersten wichtigen Punkt Nr. 1 – dem Zweck des Ganzen, der Marke. Es geht eigentlich immer um ein Produkt oder eine Dienstleistung, die es zu verkaufen gilt. Da ist eine gute Geschichte ein hervorragendes Transportmedium, fast schon ein trojanisches Pferd: „… nicht aufhören, bitte weiter erzählen …“ – bettelt das Kleinkind, bis es mit der Geschichte im Ohr endlich eingeschlafen ist.

Zwar nicht unbedingt bei Kindern, aber nach Aussage der Referentin sind im Marketing für das  Erzählen von Geschichten zwei Ansätze möglich: Die Erzählenden können mit rationalen Argumenten arbeiten oder, weit wirkungsvoller, in emotionalen Worten zu uns sprechen. Dreimal dürfen Sie raten, wo der Erfolg zu finden ist. Die Zuhörenden / die Zuschauenden werden, ob sie wollen oder nicht, durch Emotionen in die Geschichte hineingezogen. Immersiv den Intellekt überlisten  – so könnte man/frau sagen. Das funktioniert seit Jahrtausenden. Homer mit seiner Illias und erst recht die großen Religionsstifter mit ihren Helfershelfern – alle waren bzw. sind große Geschichtenerzähler.

Punkt Nr. 2 – das ist der Held, das ist die Heldin – es sind die Guten, die das Böse besiegen und sehr oft – sorry – mit unserem inneren Schweinehund in den Clinch gehen müssen.

Denn am Anfang steht Punkt Nr. 3 – der Konflikt, ob bei der Nibelungen Sage oder bei Goethes infernalem Duo Mephisto und Faust. Im Marketing ist es die immer gleiche Streitfrage. Für welches Produkt, welchen Anbieter entscheide ich mich? Andererseits, brauche ich wirklich ein Coupé mit 6 oder 8 Zylindern? …. Klar doch, es sieht geil aus, wenn ich auf der Ulmer Frauenstraße mit 80 km/h auf und abfahre. Pferdestärken ersetzen Grips?! Trotz eines gefüllten Geldbeutels sich für einen Polo oder Dacia zu entscheiden, erfordert Bescheidenheit, wenn nicht sogar Demut. Beides zählt nicht zu den Stärken unseres größer-, weiter-, schneller- Marketings von heute. Und seien wir ehrlich, unser Ego ist auf vielen Gebieten anfällig. Werbung wirkt! Vor allem wenn virtuos auf der emotionalen Klaviatur gespielt wird.  Jugend, Schönheit, Sex, Unterhaltung, Genuss, Erfolg, Freizeit all over the world … (war da was mit „Arbeit“…?)

Punkt 4: Die emotionale Präsentation mit vielen spannenden Beispiel-Geschichten, sprich Videos (übrigens vorzüglich aufbereitet im pdf-handout mit vielen Web-Links!) das war große Klasse.  Wie die Referentin den Raum im Bantleon-Forum durchmaß, ach was, wie sie begeistert und beflügelt von der vorgetragenen Geschichte, beinahe „furienhaft“ auf die Hörer „zuschoss“, das war inspirierendes, aufregendes storytelling!

Da war Dynamik und Spannung im Vortrag!

Sie dürfen, ja Sie sollten das jetzt gerne weiter erzählen, dann haben wir auch Punkt Nr. 5 umgesetzt! By the way, es soll heute tatsächlich noch Vortragende geben, die jede PP-Folie mit bewegunsgloser Stimme von der Leinwand ablesen. Das Urteil kann hier nur lauten:  Setzen, sechs!!

Sie aber liebe Frau Sammer, haben das Herz des Auditoriums für das Storytelling geöffnet. Dabei waren die hier thematisierten fünf Punbkte nur EIN Chart des Vortrages, Zu Beginn erwähnte die Referentin, sie habe einmal „Film“ studiert, bevor sie in die große Agenturwelt eintrat. Na, dann ist ja alles klar. Hat das Medium Film in den letzten 120 Jahren etwas anderes gemacht, als Geschichten zu erzählen…?

Na also, dann wählen Sie jetzt Ulm 9266444! Ans Telefon geht der Autor dieser Zeilen und ja, soviel Marketing muß sein, gerade am Ende dieser Geschichte: Der Schreiberling dreht Filme…! Verzeihen Sie ihm bitte seine Begeisterung.

gm

MC Programmchef Martin Dambacher überreichte den obligatorischen Beruhigungstropfen. Ende gut alles gut. Natürlich hat das Gute gewonnen. Gewinner war auch das zahlreich erschienene Publikum, das für diese Präsentation mehrheitlich ein „sehr gut“ vergab.