​Über „Kimme und Korn“ zur „Love Brand“ …

​Moment mal: Husqvarna, das ist doch der Konzern, der einst Gardena übernommen hat. Kommen die nicht aus dem Osten und haben mit Motorrädern und Nähmaschinen zu tun? Soweit das gängige Halbwissen im Raum Ulm/Neu-Ulm, von dem sich die Mitglieder und Gäste des MC Ulm/Neu-Ulm an diesem Abend endgültig verabschieden konnten.

​Sie waren herzlich willkommen bei der TeWaGa in Senden, dem unabhängigen Husqvarna-Händler in der Region. Rund um die Themen Gartenpflege, Motorsägen und weiteres Equipment war der Abend gespickt mit Kommunikation, Gesprächen und lockerer Unterhaltung, das leckere Catering von Becker´s mit eingeschlossen.

​Der Reihe nach: Die Begrüßung erfolgte durch Armit Weidt, den Gf. Vorstand des MC Ulm/Neu-Ulm und den Hausherrn, Sebastian Spoerl, der vor 11 Jahren in Illerrieden klein begonnen hatte. Durch den Umzug ins ehemalige Sendener Smart-Center bot sich die Möglichkeit, die ganze Husqvarna Produktpalette professionell zu präsentieren und um die Themen Beratung, Service und Lagerhaltung zu komplettieren. Hier ist zu erleben, was „Fachhandel“ bedeutet, gerade wenn es um Nachhaltigkeit geht. In Vorbereitung ist überdies der „Männer-Spielplatz“ neben dem Haus. (Stichwort Motorsägen)

​Oder wie wär´s mit „Winterwellness“ – nein, für ihren Rasenmäh-Roboter, den „Automower“: Geholt, gereinigt, gewartet und pünktlich zur Rasensaison wieder ans Gartentor gebracht. Eine Erfolgsgeschichte wie Sebastian Spoerl berichten konnte. Überhaupt der „Automower“, er ist zu einem Gattungsbegriff geworden, war doch Husqvarna damit als Erster auf dem Markt, zu einem Zeitpunkt als Batterien noch schwach auf der Brust waren. Das hat sich geändert, wie wir wissen. Ein Beweis dafür waren die beiden Kettensägen-Künstler, die im Foyer keine Untaten begingen, sondern Kunst fabrizierten. (Vgl. Schlussbild!)

​Dann berichtete der Husqvarna Geschäftsführer Hans-Joachim Endress, was hinter dem Markennamen steckt. Ein über 325 Jahre altes Schwedisches Unternehmen, das einst als Schmiede begonnen hat. Heute sprechen wir von 42 Mrd Schwedenkronen Umsatz, 14.000 Mitarbeitern in weltweit 40 Ländern. Vertreten ist man in 100 Ländern mit Motorgeräten, Bewässerungsprodukten und Diamant-Schneideausrüstung für das Baugewerbe. So die Ultrakurz-Zusammenfassung. In der Tat, früher gab es Fahrräder, Nähmaschinen, Motorräder oder Küchengeräte. Heute vergibt man in diesen Bereichen allenfalls Lizenzen …

Das Business betreiben aktuell 4 Divisions: Eine davon ist die Ulmer Marke "Gardena" - den größten Anteil beim Umsatz hat die Marke Husqvarna. Den Rest steuern die Consumer-Produkte sowie die Construction Geräte bei. Dazu gehören auch „unterstützende Marken“ wie z. B. der Sägenhersteller McCulloch. Die Eigentümer-Struktur ist mehrheitlich schwedisch, das Unternehmen kerngesund!

Das Ziel, so der Geschäftsführer aus dem Ulmer Donautal sei die „Operative Exzellenz“, was angesichts Globalisierung, Klimawandel, Demografie und Urbanisierung durchaus als Herausforderung zu verstehen sei. Zumal auf dem Weltmarkt immer wieder neue Player auftauchen. Aber das Bekenntnis zum Fachhandel sei die richtige Strategie für ein Premium-Produkt: Beim „Best Brands Award 2016“ gab es einen hervorragenden 2. Platz für Husqvarna.

​Die gute Unterstützung aus der Zentrale war an diesem Abend spürbar, denn auch das Husqvarna Marketing lies sich in die Karten schauen. Esmat Pieck, zuständig für das Händler Marketing, zeigte dem Publikum ein buntes Blatt mit wenig „Luschen“ und vielen „Trümpfen“. An diesem Abend lagen die Marketing-Karten jedenfalls offen auf dem Tisch. Nur so viel, mit kreativen Elementen, wie jüngst bei einem wichtigen Branchen-Treff kann man sogar dem Platzhirsch Stihl Paroli bieten. Dazuhin wurden bei einer cleveren Facebook-Aktion die User zu Testimonials, die regelmäßig auf youtube berichten - mit erstaunlichen Resultaten. Die Karte „Kreativität“ sticht eben immer. Dabei sei Print alles andere als tot, wäre die Tageszeitung ansonsten voller Beilagen, so der Marketing-Manager, der als bekennender Baden(s)er im Schwäbischen „nicht unzufrieden“ ist. Hier gibt es ordentlich Arbeit und spannende Aufgaben für das Marketing, was im übrigen auch gemessen wird. Sein Ausflugstipp für dieses Jahr: Bei der Internationalen Gartenschau in Berlin vom 13. April bis Mitte Oktober ist Husqvarna als Sponsor zu erleben. Grün soll die neue Farbe der Metropolen sein. Pflanzen, die an den Hauswänden wachsen. Da hat die Gartentechnik auch künftig viel zu tun…

​Armin Weidt, der Geschäftsführende Vorstand des MC Ulm/Neu-Ulm leitete über zur Diskussion, die recht interessant verlief. Da wurden auch Möglichkeiten für Geschäftsmodelle angesprochen. Gerade das macht die Veranstaltungen des MC aus, dass offen kommuniziert wird und auch kritische Fragen zugelassen sind. „Alternative Fakten“ haben hier keine Chance, Glaubwürdigkeit muss nicht nur im Marketing Trump(f) sein – sie ist die notwendige Voraussetzung, um zu einer „Love Brand“ zu werden.

​Am Ende hatte dieser Marketing Abend nachhaltig Eindruck hinterlassen. Aus dem Holzblock war, dank der „speed carver“ eine Eule geworden. Diese muss künftig nicht mehr nach Athen getragen werden. Das Ulmer Donautal mit seiner Husqvarna Group, der Marke Gardena und vor allem TeWaGa (Technik für Wald und Garten) in Senden bieten eine deutliche und sinnvolle Abkürzung. 

Armin Weidt bedankte sich im Namen des MC Ulm/Neu-Ulm beim Gastgeber sowie den beiden Referenten. (Bild oben)

​Bilder: Peter Reiser u. Günter Merkle

Bericht: Günter Merkle