Rückblende: Für das mutige Konzept, die Jahre zwischen den beiden Leitmessen Interpack und Achema mit einem eigenen Branchen-Event zu gestalten, hatten die Laupheimer erst im November eine Auszeichnung erhalten. Die prämierte Idee: Den Firmen-Parkplatz durch ein großes Festzelt zu einem Inter-nationalen Gipfeltreffen der Pharmabranche zu machen, bei dem sich 15 renommierte Referenten, 30 Aussteller, 700 Kunden und 1.500 Packaging Experten treffen. Das hat die Jury überzeugt - der "Special Award" für eine Marketing-Einzelleistung ging an den Hersteller von Verpackungsmaschinen für die Pharma-Industrie aus Laupheim.

Dr. Bernd Radtke, Präsident des MC Ulm/Neu-Ulm wies in seinen begrüßenden Worten auf die Risikobereitschaft hin, die ein solcher Event z. B. bei der Reise-Logistik mit sich bringt. Hier darf kein Fehler passieren, schließlich geht es um Kunden! Respekt zollte er auch der weltweit anerkannten Marktposition des Maschinen- bauers Uhlmann, der mit Sicherheit in die Riege der „Champions“ im Ländle gehört. „Hidden“ war an diesem Abend einzig die Fertigung, aber die war im wohlverdienten Feierabend. So galt die volle Konzentration dem weiten Feld des Marketing.

Wie sich das Unternehmen seit 1948, wie so oft aus bescheidenen Anfängen, geradezu exponentiell/dynamisch entwickelt hat und vor welchen Herausforderungen es steht, das war der Part von Geschäftsführer Siegfried Drost, seit 20 Jahren bei Uhlmann und seit 16 Jahren Geschäftsführer. Siegfried Drost führte souverän und dabei locker und humorvoll durch den Abend, zu keinem Moment kam Langeweile auf.


Die Erfolge seines Hauses sind auch seine, und selbstredend hat auch Uhlmann eine motivierte Belegschaft, die an einem Strang zieht. (… hier musste der Autor den zuerst gewählten Begriff „schwäbische Belegschaft“ der Globalisierung opfern.)
Das aktuelle Firmen-Profil in Stichworten: 255 Mio Euro Umsatz, 80% (!) Exportquote, 11 Auslandsgesellschaften, Hoch- leistungsmaschinen und ein hoher Stellenwert für den weltweiten Service. Und das kann moderne Technik: 20.000 Pillen pro Stunde in Blister verpacken, lückenlos protokollieren, (Größe, Farbe, enthaltener Wirkstoff …!) und das Ganze auch für Vials, Suppositorien und Ampullen. Zu beachten: Was die amerikanische FDA sagt, das ist mehr als Gesetz und GMP (Good Manufacturing Practice) ist für die gesamte Pharma-Branche tägliches Gebot. Sprich, hier ist Perfektion ein MUSS!


Gesundheit liegt im Trend und kann die IT beim weltweiten Umsatz noch überflügeln. Wir werden älter, die Wohlstandskrankheiten nehmen zu, die BRIC Staaten nähern sich unseren Standards und gleichzeitig laufen viele Patente aus. Das freut die Generika-Hersteller, führt aber nicht zu Margen- sondern zu Mengen-Wachstum und freut den Verbraucher. Echte Wachstumsmärkte hingegen sind Asien und Lateinamerika mit einem Plus von 11-14%. Es gibt also reichlich Potential, eben nur nicht vor der Haustüre! Besprechungen bei Bayer in Leverkusen könnten angenehm sein, finden jedoch „mal schnell“ in Peking statt.

Marketingleiter Rainer Schopp ging dann näher auf die Heraus-forderungen auf seinem Gebiet ein. Kundenzufriedenheit alleine würde heute kaum mehr ausreichen, besser wäre es, die Kunden zu "Fans einer Marke!“ zu machen. Ein wahres Wort! Die zentrale Markenführung kann dabei nur von Laupheim aus erfolgen, aber die Landes-Gesellschaften benötigen Freiräume („Local Content“), um auf die kulturellen Unterschiede reagieren zu können. Alle Aktivitäten müssten aber letztlich auf die Marke „einzahlen“ und da ist die gute Zusammenarbeit von NL und Zentrale gefragt. Motto: stark, offen, verläßlich …!
Uhlmann passt sich den Marktbedingungen an und hat seine Organisationsstruktur mehrfach neu ausgerichtet. Im Focus stehen Marktpräsenz sowie Markt-Durchdringung. Die Markenwerte wurden nicht zuletzt von den Gesellschaftern definiert und lauten, wie bereits erwähnt: Stark, offen, verlässlich!


Ein schlüssiger Vortrag, großer Applaus und zahlreiche qualifizierte Fragen des hellwachen Auditoriums. Der Vorstand dankte den beiden Referenten und Ihren HelferInnen aus dem Marketing!
Fazit: Ein Abend aus dem Lehrbuch für Clubveranstaltungen und viele erfreute Gesichter! So kann das „Neue Jahr“ gerne weitermachen. Drücken wir uns die Daumen!
Günter Merkle