​Wieland wird sichtbar - MvO bei einem Urgestein

​Hidden Champion - das ist fast eine Untertreibung für dieses Urgestein der Ulmer Industriegeschichte, das im Gegensatz zu Magirus oder Kässbohrer die Wenigsten genauer kennen. So hatte Christine Schossig, die seit Jahren zur Jury des Ulmer Marketingpreis gehört, die dankbare Aufgabe übernommen, im Umfeld der regionalen Marketers für mehr Bekanntheit zu sorgen. Die Begrüßung und den abschließenden Dank übernahm Armin Weidt, der geschäftsführende Vorstand des MC Ulm/Neu-Ulm. Doch der Reihe nach.

​Wieland gilt als extrem verlässlicher Arbeitgeber, aber um die Firma richtig kennenzulernen, wäre ein ganztägiger Ausflug ins Werk Vöhringen durchaus angemessen. Dort am Illerkanal ziehen sich die Anlagen über 3 km Länge hin. Robuste Kleidung samt Schuhen wären dort von Vorteil. Aber man blieb dann doch im kühlen Vortragssaal und vermeinte die Hitze des geschmolzenen Metalles noch durch die Filmleinwand zu spüren. Der Stromverbrauch dieser energieintensiven Produktion liegt übrigens bei dem einer mittleren Kleinstadt …

​Kerngeschäft ist Halbzeug, also z. B. Kupfer. 2/3 des Rohmateriales stammen aus dem Recycling. 1/3 kommt aus den Kupferminen in Südamerika. Die Kunst der Verarbeitung besteht im „Kochen“ - sprich Schmelzen sowie in der richtigen Rezeptur. 180 Legierungen entstehen an 25 Schmelzöfen mit bis zu 15-20 Tonnen Kapazität je Ofen. Das Endprodukt sind „Stangen“ und „Bolzen“, deren Toleranzen deutlich über der Norm liegen. Im eigenen Labor werden die Materialproben via Spektrometer untersucht und die Endqualität akribisch überwacht. Aber auch Kupfer Rohre werden produziert, zu finden in jeder Fußboden-Heizung.

Wieland wird sichtbar - MvO bei einem Urgestein
Neu: Das Publikum konnte "online" seine Meinung einbringen ...

​Das Halbzeug landet dann in den Branchen Elektronik, Automotive, Maschinenbau, metall-products sowie im Handel. 80% davon verbleiben in Europa. Die Megatrends Klimatisierung, Mobilität und damit letztlich die Urbanisierung fördern diese Branchen. Die Präsenz in Asien wird dabei in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen.

Früher war der „Marketing-Gedanke“ im Hause schwach entwickelt, das soll sich ändern. Mit dem claim „Wieland – Empowering Success“ will man nach außen wie auch nach innen punkten. Der Vorteil: Wieland kennt alle Kunden quasi persönlich. Und da Wieland viele Erfolgsstorys aufweisen kann, wird sich Wieland verstärkt im BtoB-Umfeld zeigen. Das Thema "Recruiting" kommt hinzu. Weltweit „werkeln“ Dutzende Firmen unter dem Wieland-Dach, aber kaum eine heißt auch Wieland. Das soll sich ändern. Unter „Ein Wieland“ wird eine Marken-Hierarchie installiert, die Erfolgsstorys verstärkt kommuniziert. Social Media wie Facebook und „Linked in“ sind mit von der Partei, auf die Qualität des Contents wird jedoch großen Wert gelegt, so die langgediente Wieland Managerin, die eigentlich nur kurz in Ulm bleiben wollte. Aber so ist das nunmal: Ulm zieht an und Ulm hält magisch fest! Isn`t it ..?

​Man darf gespannt sein, ob und wie sich die „Öffnung“ hier am Heimatort bemerkbar macht. Willkommen im Club möchte man da gerne zurufen: Tue Gutes und rede drüber. Ein interessanter Abend mit einer kompetenten Gastgeberin, deren Wirkungsfeld und Begeisterung für den „Change“ aus der Nähe zu besichtigen war.

gm/hl