Zugegeben, die Corona-Krise hat auch das Clubleben des MC Ulm/Neu-Ulm zum Erliegen gebracht. Diese Zeit war und ist für viele etwas völlig Neues, bot aber auch die Möglichkeit, die Drehzahl des Alltages zu reduzieren und inne zu halten. Nach einigen Wochen war jedoch klar, was uns allen fehlt: Der persönliche Austausch, das lebendige Gespräch, die Begegnung. Ein Blick auf die Umsätze vieler Branchen offenbarte überdies, dass Marketing alles andere als überflüssig ist. Wer sonst soll auf neue Ideen kommen und dem Markt sowie den Kunden Impulse geben. Keine Lieferprobleme hatten allenfalls Masken-, Hygiene- und Nutzpapier-Produzenten. Aber auch das Eigen-Marketing des Clubs brauchte jetzt neue Impulse und so beobachteten Programm-Crew und Vorstand aufmerksam die vielfältigen digitalen Aktivitäten der anderen Clubs.
Freundlicherweise ergriff unser kommissarischer Programm-Beauftrager Martin Dambacher die Initiative für zwei Online-Seminare zu den Themen „Kreative Wege zu neuen Geschäftsmodellen“ sowie „Führung und Zusammenarbeit im Digitalen Zeitalter“.
Mitte Juli wurde also zur Zoom-Konferenz geladen und siehe da, den rund 30 Anmeldungen standen jeweils etwas mehr als 20 Teilnehmer gegenüber. Damit liegt der Club nicht nur voll im Trend, sondern konnte mit einer 2/3-Quote auch die durchschnittliche No-Show-Rate von 50 Prozent für kostenlose Webinare deutlich übertreffen. Martin Dambacher zeigte sich deshalb sehr zufrieden und lobte auch den regen und nützlichen Austausch am Ende der beiden Präsentationen – „ein gelungener Start für das neue Format“ lautet sein Fazit dieser digitalen Premiere.
Am 14. 07. stellte sich das Digitalisierungszentrum der Region Ulm/Alb-Donau/Biberach mit den Spezialisten Patrick Söll und Alexander Nikolaus vor. Sie gaben eine Einführung sowie wertvolle Tipps, wie in Sachen „Neue Geschäftsmodelle“ kreativ vorzugehen ist. Flankiert wurden die Inhalte durch ein interaktives Whiteboard sowie eine ausführliche PP-Präsentation für die Teilnehmer – eine sinnvolle Ergänzung, die bei konventionellen Vorträgen oft auf der Strecke bleibt, wenn der Referent es mal wieder „vergisst“ …
Unser früherer Hochschulbeauftrager Daniel Schallmo, inzwischen veritabler Professor für digitale Transformation an der Neu-Ulmer HNU gab einen Einblick in die Formen der Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter. Wie man bundesweit hört, ist gerade die Effizienz vieler online-meetings dramatisch gestiegen, da monologisierende Teilnehmer ausgebremst werden. Die Menschen genießen offensichtlich die neue „Kompaktheit“ der digitalen Begegnung. In diesem Zusammenhang scheint auch das Thema Reisekosten weltweit völlig neu bewertet zu werten.
Das verweist auf eine Clubveranstaltung, die etwa 25 Jahre zurückliegt: Prof. Radermacher, einst Vor- und Querdenker des FAW in der Wissenschaftsstadt forderte damals in seinem Vortrag, alle Kosten, Ressourcen und Verbräuche weltweit müssten um mindestens 15% reduziert werden. Voilà – es ist geschafft. Bleibt die Kunst, mit diesem Umsatzverlust trotzdem schwarze Zahlen zu schreiben. Dem Marketing geht die Arbeit also nicht aus – anders gesagt: Minus 15% Budget – aber plus 20% mehr Arbeit – für uns im Marketing. Auf geht`s!