Generation Z – wie junge Zielgruppen die Geschäftswelt verändern.
Der Vortrag war substantiell und kurzweilig, die Folien informativ und gut gestaltet. Das Publikum ging mit und befragte sich am Ende selbst. Programmchef Martin Dambacher musste das Plenum zum kommunikativen Teil des Abends incl. Getränken regelrecht drängen. Der Nerv schien getroffen.
„Insights“ der Generation Z standen am Anfang: Gut ausgebildet, kritisch, die gängige Arbeitswelt hinterfragend, zeichnet sich eine erste Richtungsänderung bei den young professionalls ab. Stichwort New Work versus traditionelle Arbeitswut der Eltern. Für Marken zählt ihre lokale bzw. nachhaltige Produktion und ihr Engagement für die Gesellschaft. Stichwort „Share“ oder „one for one“. (Kennen Sie nicht? Dann gehören sie vermutlich nicht zur Generation Z…?) Auch die Ansprüche an die Arbeitgeber verändern sich: Das Erlebnis kann mehr Wert sein als das Gehalt, der Arbeitsplatz muss stimmen, die Tätigkeit soll sinnvoll sein, Flexibilität ist gern gesehen. Bei diesem Wunschkonzert hält so mancher Arbeitgeber die Luft an.
Es folgten „Digitale Trends“ – von denen es reichlich gibt …
Influencer Marketing hieß früher Empfehlungs-Marketing, alter Wein in digitalen Schläuchen, allerdings mit gigantischem Wirkfaktor: 1 zu 1 Mio. oder noch sträker. In Sozialen Netzwerken verbringen die Mitglieder der Generation Z über 2 ½ Stunden täglich. Instagramm ist Nr. 1, aber Tik Tok wächst rapide und bietet, laut Stephen Schuster, mehr ungeschminktes Leben und gilt als authentischer. Der neueste Trend sind virtuelle Influencer, die von großen Marken wie Ikea oder Samsung „gebucht“ werden. Überhaupt, die Virtualität ist auf dem Vormarsch. Bei E-sports Events, die inzwischen große Hallen füllen, treten die besten Gamer gegeneinander an. Statt dribbeln mit den Beinen ist ein lockeres Handgelenk angesagt. Ordnungspolitisches Detail am Rande: Robert Habeck holte die Gaming-Branche in sein Wirtschaftsministerium! E-sports ist angeblich der zweitwichtigste Recruiting-Markt, soviel zur Relevanz. Ob das auch für das lokale/regionale Handwerk gilt, bliebe zu hinterfragen? Ein Trend aus China ist das Livestream-Shopping, hier wird der Influencer gleich zum Verkäufer. Beispiel Lipstick-King! Ein junger Mann verkauft bis zu 15.000 Lippenstifte wohlgemerkt nicht im Monat, sondern in 15 Minuten.
Noch Fragen…? Ja, wohin führt das Ganze? Die Antwort könnte Metaverse lauten. Eine Brille aufsetzen, eine Shopping Mall betreten, mit Avataren interagieren, bei Influencern bestellen – und gleichzeitig zuhause faul auf dem Sofa liegen …