Sie erfreuen sich großer Beliebtheit, Tonaufnahmen von Gesprächen, Diskussionen oder Vorträgen. Das gesprochene Wort hat in Zeiten grassierender „Leseschwäche“ große Vorteile. Man kann beim Zuhören Kochen, Autofahren, Surfen, Telefonieren (?) oder auf dem Sofa dösen … Und was die Mitmenschen, sprich das Publikum erreicht, ist relevant. Audio „on demand“ zu hören, also wenn man Zeit und Lust hat – das hat was. Das gilt natürlich auch fürs Radio und die Möglichkeit Sendungen herunterzuladen oder zu streamen. Inzwischen sollen rund 33% der Bürger in diesem Lande Podcasts hören, davon 6% regelmäßig, deren Länge zwischen einer und 50 Minuten variiert. Musik ist dabei eher schwierig, wegen der GEMA. Fortschrittliche podcaster haben angeblich eine Mundharmonika dabei. Auch deutsches/englisches Liedgut kommt zum Einsatz. „… yesterday… – all my trouble seems so far away…!“ Oh nein, besser nicht, ist ja von den Beatles und da schaltet die Musterkennung im Server gleich auf „stumm“. Zumindest bei youtube geht da gar nix! Und gegen uralt Witze dürfte in Kürze chatGBT aktiv werden. Hirnschmalz ist gefragt – so oder so.

Hier entsteht gerade ein Podcast! Dampfplaudern mit Publikum – why not?

Zusammen mit den Kreativen von „Peak“ hatte sich Programchef Martin Dambacher etwas Besonderes ausgedacht. Nach einer kurzen Einführung durch Alex Kienborn über die Vorzüge und Wachstumsraten des vergleichsweise neuen Mediums „Podcast“ ging es in „medias res“. Als Teil der Veranstaltung sollte „live“ ein Podcast produziert werden, die Dramaturgie, sprich Themenliste wurde dem Handy entnommen. Papierloses Radio sozusagen.

Da saßen also die beiden Podcast Moderatoren Phil East und Denis Haberstroh und begrüßten Ihren Gast Martin Dambacher, der zum Thema „Kühlen“ befragt wurde. Auf dem Tisch ein Aufnahmegerät für mehrere Kanäle, daran angeschlossen 3 Mikros am Kabel. Fertig ist die Laube, pardon das Produktions-Equipment. Hinzukommt ein freeware Audio-Schnittpogramm, um die gröbsten Schnitzer, sprich Versprecher rausschneiden zu können – notfalls?! Denn das Ganze soll nach Aussagen der Akteure sehr locker daher kommen, eher sogar super-locker. Bloß kein Hochglanz auf keinen Fall „Radio-Feuilleton“ – igitt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Man kennt das von den Anfängen des Privat-Radios … ähm, nun ja im Idealfall ist es comedy. Rumquatschen, reinquatschen, freche Bemerkungen, Albernheiten und so. Kann schon ganz lustig sein, wenn die Akteure 2-3 Biere intus haben und ihr Handwerk verstehen. Etwas Risiko ist da schon dabei, das versteht sich von selbst.

Zurück zur Demoproduktion. Da ging es ja um Kühltechnik von Liebherr und da gibt es tatsächlich viele interessante Themen. Man sucht sich einen kompetenten Mitarbeiter und befragt ihn zu seinem Spezial-Thema oder auch ganz allgemein. Das Ganze zielt nicht auf Endkunden, sondern auf die Händler und die Vertriebsmannschaft. Schließlich sollen diese „up to date“ sein, ohne dauernd Papier lesen zu müssen. Das stellt man sich sinnvoll vor, schließlich kennt man seine Pappenheimer. Und ein 4-wöchiger Turnus für solch eine 30 Minuten Sendung ist durchaus sportlich, wie direkt „aus dem Nähkästchen“ zu erfahren war.  Bei Liebherr kommt eine Besonderheit hinzu. Martin Dambacher unterhält sich mit einer Dame aus München (… die in München sitzt) mit dem jeweiligen Gast. Produziert wird also über Bande und das Ganze zum Schluss zusammengeschnitten.
Toll, wenn das Ganze funktioniert. Und sonst: Politik ist ein no go (politisches Kabarett sicher ausgenommen…) , stilles Wasser ist zu empfehlen, unterschiedliche Stimmen sind von Vorteil, Texte von Papier abzulesen ist „out“, wichtig ist der „Flow von det Janze“. Also vielleicht doch ein Bier vorab oder a Viertele…? Das löst die Zunge!

Info und Unterhaltung in einem Aufwasch …

Übrigens, erfolgreiche Podcasts finden sich in Marketing/PR, zu Finanzen, zu Bildung und Gesundheit. Das überrascht, macht aber Sinn. Schließlich wollen die User etwas erfahren, sonst könnten sie gleich Donau 3 FM oder Radio 7 hören.  Die besten Hits bis zu den Ohren raus… Sorry – das war jetzt frech. Aber das Blödeln färbt einfach ab. Mal wild drauflos quatschen, ähmm schreiben – hat schließlich auch was.
Wer macht es gut in dieser Branche: Hornbach Werkstatt-Gespräche, Lufthansa, Helmholtz-Institut in Ulm (Batterie und Co. …) Unter www.podcast.de gibt es die Mega-Auswahl und ordentlich auf die Ohren! Na denn! Ein Podcast gehört gehört! (… von wem war das gleich?) Auf ins Podcast-Wunderland. Wir hören uns.

gm

Direktlink zum Livepodcast des Abends

Die Podcast-Macher, v. l. n. r. Denis Haberstroh, Alexander Kienborn, Philipp East, MC Programm-Chef Martin Dambacher.