David gegen Goliath – ist das wirklich so?
Im Conference Center des Orange Campus, dem „Place to be“, fand unsere Veranstaltung zum Thema „Sportsponsoring“ statt. Auf der Bühne saßen Darius Zähringer (CFO ratiopharm Ulm), Markus Thiele (Geschäftsführer SSV Ulm Fußball), Daniel Koch (Headcoach Spartans -Football Neu-Ulm) und Patrick Meißner (Geschäftsführer Devils Neu-Ulm – Eishockey) und Martin Dambacher, der die Moderation innehatte. Im Auditorium: Viele Mitglieder und Gäste. Wolfgang Röhr mit einem strahlendem Lächeln: „wir sind heute überbucht“.
Um es gleich zu sagen: Es war kein Ringen, um die Trophäe des Siegers nach Hause zu bringen, vielmehr war die Veranstaltung durch die Diskutanten von Fairness, Ruhe und Rücksicht getragen.
Werte tragen die Gemeinschaft.
Alle Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass der Sport eine Vorbildfunktion hat, die in der „Charta“ der Vereine verankert ist – wichtige Aspekte in diesen doch sehr unruhigen Zeiten. Das zeigt, ohne große Philosophie, dass jeder zu einem gedeihlichen Miteinander beitragen kann.
Kein Gemetzel und Gurren um die Gunst des Publikums
Den Bogen, den Dambacher mit der Auswahl der Gäste gespannt hat, könnte nicht größer sein. Hier der Bundesliga-Sieger Basketball Ulm und da der Drittligist im Fußball SSV Ulm. Im wohltuendem Duktus beschrieben die Diskutanten ihre Situation und Ziele und Aufgaben, aber auch die Defizite, die es gibt.
Die Spreizung beginnend von der Mitgliederzahl bis zur Anzahl der Sponsoren und den Geldern, die sie für den Verein bringen ist enorm.
Denn alle eint das Ziel: Mehr Mitglieder, mehr Sponsoren, mehr Gelder und mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Alleine um den Aufgaben gerecht zu werden, die sich den Vereinen stellen. Und das erstreckt sich nicht nur auf den Spielbetrieb, sondern vor allem auch in der Nachwuchsförderung.
Größenordnungen
Ratiopharm Ulm, Basketball hat über 3000 Mitglieder, SSV Ulm 1100, Devils Ulm/Neu Ulm 450 und Neu-Ulm Spartans 1300.
Die Etats sind erwartungsgemäß sehr gestreut: Der größte am Podium ist der Basketballstar Ratiopharm Ulm, Bundesliga-Sieger mit ca. 8 Mio €, gefolgt vom Eishockey mit ca. 350.000 €, Football ca. 80-90.000 € und dem Fußball mit 25.000 €. Während die Fußballer aufgrund des großen Platzangebotes auf mehr Zuschauer zählen können, sind es bei den Hallensportvereinen aufgrund der stark limitierten Plätze viel weniger.
Wie kommen die Vereine an Sponsoren?
Die Basketballer haben ein mehrstufiges Baukastenkonzept entwickelt mit Schwerpunkt auf regionale Partner. Die Fußballer kreierten eine Sponsorenpyramide auch mit regionalen Partnern. Die Devils, Eishockey, haben auch eine Kategorisierung für ihre Sponsoren geschaffen und ebenso die Footballer, die sich ebenso nur auf regionale Partner stützen.
Welche Zielgruppen werden erreicht?
Auch hier ist Vielfalt Trumpf. Die Basketballer sehen insbesondere bildungsnahe Zielgruppen mit relativ hohem weiblichen Anteil, die Fußballer, viele jüngere, aber auch ältere Menschen, also eher ein breiteres Publikum. Der Eishockeysport erhält u.a. Aufmerksamkeit durch die Presse, bei den Footballern sind es vorrangig junge Männer zwischen 16 und 30 Jahren, bei den Fans sind es die 15- und 50-jährigen.
Ziel der Diskussionsteilnehmer ist ein typisches Marketingtarget: Aufmerksamkeit erzielen, Emotionen zu erzeugen, für die Sponsoren eine Sichtbarkeit im Zusammenhang mit den Vereinen zu erreichen. Und wie bereits am Anfang beschrieben: Wirtschaftlicher Erfolg, Wertevermittlung, Socialskills für alle Zielgruppen, denn der Sport verbindet!
Fazit des informativen Abends: Die Reichweite der Sportvereine hat auch große qualitative Komponenten. Spiel, Spaß und Sport können mehr! Eine lebendige Fragerunde beendete den Abend bei einem reichhaltigem Imbiss und bei vielen Gesprächen. Vorher gab es noch viel Beifall für die Gäste und für den Organisator, Martin Dambacher.
Bericht und Fotos: „Team Lange“