Henning Krone, dem Publikum gut bekannt durch seine frühere Tätigkeit bei der Ulmer City Werbegemeinschaft, stellte die Ulmer „citysens GmbH“ vor: Gesellschafter sind die swu sowie drei bekannte Player der Ulmer IT-Szene, die sich in der „Initiative Ulm digital“ engagieren. Dabei geht es um das Thema „SmartCity“, also um digitale Angebote, die das Leben im Alltag einfacher, bequemer und auch sicherer machen sollen.
Technologische Basis ist das „Long Range Area Netzwerk“, auch als LoRaWAN bezeichnet. In Ulm kann es bereits in Aktion erlebt werden, u.a. auf einem 85 Zoll großen Außen-Screen in der Kramgasse mit der tagesaktuellen Visualisierung diverser, in der Stadt erhobener Messungen durch die genannten LoRaWAN-Sensoren. Das Besondere daran: Einfach aufgebaute, preiswerte Sensoren übertragen innerhalb einer Stadt kleine Datenpakete mit spezieller Information, und das praktisch ohne Installation. Füllstände, Temperaturen, Energieverbrauch etc. werden drahtlos auf eine IoT (Internet of Things) Plattform übertragen. Eine software sorgt für die Datenaufbereitung und/oder die Verknüpfung mit vorhandenen EDV-Systemen. Was für Anwendungen sind durch den Einsatz dieser Technik gerade in einer Stadt sinnvoll und denkbar?

Zuerst die Technik, zugegeben nicht ganz einfach, dann die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Henning Krone kompetent erklärt.

Beginnen wir beim beliebten Thema Parken. Wo gibt es freie Plätze, z. B. für das Laden von Elektrofahrzeugen? Wo gibt es freie Stellplätze für Wohnmobile? Der Co2 Anteil in Innenräumen lässt sich erfassen und daraufhin die Lüftung regeln. Die Bodenfeuchte ist messbar, so kann das städtische Grün im Sommer effizient gegossen werden. Durchflüsse oder Wasserstände werden erfasst und weitergeleitet, wichtig z. B. bei außergewöhnlichen Wetterereignissen. Im Energiemanagement sind erhebliche Einsparungen denkbar, durch automatisierte intelligente Regelungen usw.
Für 25.000 Sensoren wird nur ein Gateway benötigt, da es eben um geringe Datenmengen geht, die zudem verschlüsselt werden können. Big Brother soll hier außen vor bleiben, darauf wird Wert gelegt. Die Mitgestaltung der Bürgerschaft im Rahmen des „open government“ Gedankens ist ausdrücklich erwünscht. Mit diesem Angebot richtet sich die Citysens GmbH auch an andere Städte, die von dieser Technik profitieren möchten. Das Aufgabenfeld ist riesig, viele Anwendungen dürften erst jetzt auf den Schirm kommen. Ein spannender Vortrag zu einem Zukunftsthema, das in Ulm bereits Realität wird. Maßgeblichen Anteil daran haben die Vordenker der Initiative Ulm digital um ihren Gründer und Motivator Heribert Fritz, auch wenn die smarte Zusammenarbeit mit dem kreativen Team des Verschwörhauses in jüngster Zeit seitens der Stadt beendet wurde. But: „Life goes on“ and „nobody´s perfect“ …

Programm-Chef Martin Dambacher dankt dem Referenten persönlich.